Bereits der Start meiner Tour hätte mir klarmachen sollen, dass ich lieber noch einige Tage bei Lucia und Tom hätte bleiben sollen. Denn schon wenige Minuten nach dem Verlassen von Toms Haus viel mir auf, dass ich meine Arbeitsschuhe bei ihm vergessen hatte. Doch nicht nur das. Als ich wieder in seinem Haus ankam bemerkte ich, dass alle Lebensmittel, welche ich am Vortag für meine heutige Reise gekauft und im Kühlschrank zwischengelagert hatte, noch immer dort auf mich warteten. Ich hatte sie in der morgendlichen Hektik vergessen einzupacken und musste nun Brot, Äpfel, Butter und auch die Schuhe in meinen bereits perfekt gepackten Trailer stopfen. Kein guter Start.
Doch dann ging die Fahrt endlich richtig los. Während die ersten Kilometer noch auf vertrauten Straßen dahin glitten, verließ ich bald darauf Havelock und radelte den kompletten Tag auf einer einsamen Landstraße zwischen grünen Weiden und glotzenden Schafen und Kühen dahin. Das Wetter meinte es diesmal auch gut mit mir und keine Wolke war am Himmel zu sehen.
Die anfangs noch recht ebene Straße wurde mit der Zeit immer hügeliger und obwohl ich die Steigungen nicht für problematisch gehalten hätte, zwang mich mein inzwischen 36kg schwerer Trailer immer wieder in den ersten Gang.
Als ich nach 90km an einer Kreuzung ankam, von welcher ein Schild zu einem Campingplatz zeigte, entschloss ich mich diesen kleinen Umweg in kauf zu nehmen und mein Zelt nicht am Straßenrand aufzuschlagen, wie es ursprünglich mein Plan gewesen war.
Am Blackhead-Beach angekommen, verschlug es mir erst einmal den Atem. Der Ausblick war einfach traumhaft. Der Platz war nur wenige Meter vom Meer entfernt und befand sich windgeschützt in einer kleinen Bucht.
inmitten einer unbewohnten Caravansiedlung
Ich war neben dem Besitzer die einzige Person auf dem Platz und durfte deshalb sogar die „luxuriöse“ Damendusche benutzen (aber nur 4min).
Das erste Aufbauen meines Zeltes gestaltete sich kinderleicht und auch von meinem kleinen Campingkocher war ich restlos begeistert. Als ich nach einer warmen Dusche meine deliziösen Instantnudeln dann auch noch auf einer Bank am Strand essen konnte, war ich froh mich für den Campingplatz entschieden zu haben.
mein erstes Camping-Abendessen
Am Morgen meines zweiten Tages erwachte ich mehrmals recht früh, meine Isomatte konnte mir einfach nicht den gewohnten Komfort bieten den ich vom Bett gewohnt war. Nach einem ausgiebigen Frühstück bestehend aus Nutellabrot und Haferbrei packte ich schnell zusammen, denn die Wettervorhersage hatte Regen voraus gesagt.
Im Gegensatz zu meiner gestrigen, gänzlich asphaltierten Tour begann ich meine heutige Etappe diesmal auf einer langen Schotterstraße, die das Fahren mit meinem Trailer zu einem wirklichen Abenteuer machte. Solange ich in den ausgefahrenen Spurrillen der Fahrzeuge bleiben konnte gab es kein Problem, geriet ich jedoch mit dem Schlachtschiff in den Schotterstreifen war Lenken nur noch schwer möglich, zu sehr schob mich mein Anhänger geradeaus und nur langsames Abbremsen verhinderte das Abkommen von der Straße.
Ich war heilfroh, als ich nach 10 Kilometern endlich auf eine asphaltierte Landstraße traf.
Jetzt wusste ich auch den Grund, weshalb diese Straße nicht bei Googlemaps eingezeichnet gewesen war.
Mittlerweile hatte ich auch die Route 52 erreicht. Eine Verbindungsstraße, welche früher den Highway 2 von Napier nach Wellington ersetzt hatte, nun jedoch kaum noch befahren war. Generell gab es seit 150 Kilometern nur noch sehr kleine Dörfer mit teilweise weniger als 10 Häusern. Einen Laden hatte ich seit meiner Abreise aus Napier nicht mehr gesehen.
irgendeine Kirche, deren Namen ich mir nicht gemerkt habe
Im Laufe des Tages wurde dann das Wetter tatsächlich immer schlechter und Wind kam auf! Auch eine kleine Gruppe von Bauarbeitern, die einzigen Menschen die ich bis zu diesem Zeitpunkt zu Gesicht bekommen hatte, prophezeiten mir ein Unwetter und boten mir eine Tasse Tee an, die ich aber dankend ablehnte, ich wollte schnell weiter.
Als der Wind stärker wurde und der Himmel sich beängstigend schwarz färbte, suchte ich in einem kleinen Holzhäuschen Schutz und kochte mein Mittagessen. Ich beschloss meine Fahrt einfach hier zu beenden und bis zum kommenden Morgen in dem Häuschen zu bleiben.
30 Minuten später hatte ich mich dann doch umentschieden, packte wieder alles zusammen und fuhr weiter. Es war noch zu früh am Tag um die Tour an dieser Stelle enden zu lassen. Wellington wartete schließlich auf mich.
Ich quälte mich weitere 20 Kilometer in Nieselregen und Gegenwind voran, wobei ich immer meine letzten Regenerlebnisse im Hinterkopf hatte und ständig nach einem schnellen Unterschlupf für den Notfall suchte.
Der Ort mit dem längsten Namen der Welt
Als ich Pongaroa, einen kleinen Ort erreichte und vor Gegenwind kaum noch voran kam, entdeckte ich einen Wegweiser zu einem Campingplatz und ohne lange zu überlegen folgte ich ihm. Interessanterweise war es ein kostenloser Campingplatz, nur für Dusche und WC wurde Geld verlangt.
Neben einem Campervan war ich wieder der einzige Gast. Ich baute mein Zelt an einem einigermaßen windgeschützten Platz auf und verankerte es mit den Heringen sehr gut im Boden.
im Hintergrund ist das Sportlerheim zu sehen
Mein Abendessen bereitete unter der Tribüne eines Sportplatzes zu welcher direkt an den Campingplatz angrenzte und mir und meinem Kocher Schutz vor dem immer stärker werdenden Wind bot.
Die folgende Nacht war einfach unbeschreiblich.
Der Wind war nun zu einem Orkan geworden und blies so heftig gegen mein Zelt, dass ich Angst hatte es würde zerreißen oder wegfliegen. Auch die Bäume um mich herum bogen sich unter ächzen. Obendrein war es nun so laut, dass ich zum ersten Mal meine Oropax verwenden musste, welche selbst in den Hostels in meiner Tasche geblieben waren.
Mehr als drei Stunden konnte ich in dieser Nacht nicht schlafen und frühstückte bereits um 5 Uhr unter der Tribüne, da war es wenigstens einigermaßen ruhig.
Leider hatte sich der Sturm in der Nacht nicht gelegt und ein Weiterfahren war mit dem Trailer unmöglich.
Platzwechsel um dem Wind einigermaßen zu entkommen
Warum und wie ich es anschließend bis zum Nachmittag in meinem kleinen Zelt aushielt weiß ich im Nachhinein auch nicht mehr, lediglich, dass mir irgendwann so langweilig wurde, dass mir alles total egal war und ich all meine Sachen auf dem Zeltplatz liegen ließ und in das Dorf hinunter ging.
Im Dorfpub kam ich dann mit einer netten, älteren Kellnerin ins Gespräch. Diese konnte es kaum glauben, dass ich die vergangene Nacht auf dem Zeltplatz geschlafen hatte und lud mich kurzerhand in ihr Haus ein!
10 Minuten später fuhr ich mit ihrem Mann Henry zurück zum Campingplatz, lud mein Gepäck in sein Auto und war nach weiteren 2 Minuten an seinem Haus angelangt.
Ich bekam mein eigenes Zimmer und nach einer warmen Dusche auch noch ein unglaublich leckeres Abendessen.
Henry hatte außerdem noch mit einem Kollegen gesprochen, der mich am nächsten Morgen einige Kilometer in seinem Truck mitnehmen würde.
Ich hatte wieder einmal das Privileg die geballte, neuseeländische Gastfreundschaft auf einen Schlag genießen zu können.
Doch das war erst der Anfang!
Henry weckte mich am nächsten Morgen mit Bacon, Toast und Porched-Eggs. So gut hatte ich es noch nicht einmal in meinen Farmfamilien gehabt ;).
Fertig für die Abfahrt wartete ich 30 Minuten später auf den Truck, als Henry mich fragte, ob ich nicht noch einen Tag länger bleiben und ihn beim Fischen helfen wollte.
Ein Angebot, das ich natürlich nicht abschlagen konnte und ich brachte meine Sachen wieder zurück ins Haus.
Am Mittag begleitete ich dann Henry, seinen Bruder und James, einen Freund, die, so hatte ich es verstanden Greyfish (Kabeljau) fangen wollten.
Im Endeffekt war es Crayfish (Languste) und wir fingen ganze sechs dieser monströsen Krebse. Doch damit nicht genug. Am Ende hatten wir außerdem noch 40 Paua (neuseeländische Riesenmuschel) und 102 Kina (Seestern) in unseren Fangsäcken. Leider mussten all diese Meeresfrüchte anschließend zum Auto geschleppt werden. Ein Knochenjob.
Auf dem Rückweg gönnten sich Henry und sein Freund, der Fahrer des Autos, 3 Bier und mir wurde etwas mulmig zumute.
Zurück in seinem Haus zerlegten wir dann Paua und Kina. Die Langusten wurden gekocht.
Ton in Ton
Am Abend gab es dann natürlich wieder ein ausgezeichnetes Essen welches nicht aus Meeresfrüchten bestand und Eis zum Nachtisch.
Es fiel mir schwer die beiden am nächsten Morgen zu verlassen, sie hatten sich in den letzten Tagen so sehr um mich gekümmert. Doch nach einem letzten Abschiedsfoto schwang ich mich wieder in den Sattel.
Ich hatte meine Regel planlos nach Wellington zu radeln an diesem Tag gebrochen und mir bereits ein Bett bei einem WarmShower-Gastgeber gesichert. Es lagen nun also nur „sichere“ 70 Kilometer vor mir.
Die Strecke an sich war bis auf einen kleinen Berg am Anfang sehr schön zu fahren, auch das Wetter zeigte sich wieder von der sonnigen Seite. Nur der Wind hatte sich noch nicht ganz gelegt und ich wurde das Gefühl nicht los, dass egal in welche Richtung ich fuhr, immer Gegenwind auf mich wartete.
Landschaftlich hatte sich während meiner letzten 200 Radkilometer nicht viel verändert. Immer noch gab es weit und breit nichts außer eingezäunte, grüne Weiden, Schafe und Kühe, die ängstlich das Weite suchten, sobald ich an ihnen vorbeifuhr.
Meine Unterkunft erreichte ich dank der recht kurzen Strecke schon kurz nach dem Mittag. Leider war Bill, so hieß mein Gastgeber noch nicht zuhause, hatte mir jedoch einen Zettel geschrieben: Ich sollte es mir gemütlich machen, Bier wäre im Kühlschrank!
Empfangen wurde ich dann doch, nämlich von drei Lämmchen, die mir gar nicht mehr von der Seite weichen wollten.
Beim Betreten des Hauses war ich im ersten Moment etwas geschockt. Ich stand direkt in einer unaufgeräumten, schmutzigen Küche und es roch stark nach Zigarettenrauch.
Das Wohnzimmer sah im Gegensatz dann ganz ordentlich aus und es gab sogar ein Klavier, dass ich natürlich direkt ausprobierte. Ich hatte das Spielen nicht verlernt.
Plötzlich hörte ich Schritte und wollte schon Bill begrüßen, aber da standen nur die drei Lämmchen mitten im Wohnzimmer. Ich hatte vergessen die Tür abzuschließen.
Ich scheuchte die drei Gefährten hinaus und sah mich selbst ein bisschen auf dem Grundstück um.
Nach zwei Stunden kam schließlich Bills Frau Rosemary und wenig später auch Bill. Die beiden waren sehr freundlich und nachdem ich Bill beim Füttern seiner Schafe, Schweine und Aale! geholfen hatte (er kannte fast alle seine zahmen Tiere beim Namen), schnappte er sich eine Neuseeland-Karte und erzählte mir von seinen Touren.
Er selbst war ein begeisterter Harley-Davidson Fahrer und kam aus dem Schwärmen über die Südinsel gar nicht mehr heraus.
Ich glaube ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch keinen Menschen gesehen, der so begeistert und vollkommen zufrieden mit seinen Urlaubsreisen gewesen war wie Bill.
Am nächsten Morgen gab er mir noch Nummern von Freunden und Bekannten an verschiedenen Orten auf der Südinsel und bastelte mir aus einem Stahlkabel ein Schloss für meinen Trailer, dann setzte ich meine Tour fort.
Bill mit einem seiner unzähligen, zahmen Schafe
In der nächsten großen Ortschaft füllte ich in einem Supermarkt meine Campingküche auf und wollte diesen verlassen, als völlig unerwartet Bill vor mir stand.
Er war mir in den Laden gefolgt um mir noch einen Zettel zu geben, auf dem er zwei Namen notiert hatte. Grund hierfür war, dass ich ihn am vorherigen Abend gefragt hatte, ob er nicht jemanden in Wellington kennen würde, der mir einen Job anbieten könnte.
Bill kannte natürlich jemanden, hatte sich aber erst nach meiner Abfahrt daran erinnert. Schließlich verabschiedeten wir uns zum zweiten Mal.
Da ich mich auf meiner heutigen Tour für den normalen Highway 2 entschieden hatte war ich nun nicht mehr so einsam wie in den letzten Tagen und wurde wieder im Sekundentakt von Autos überholt. Die Ortschaften, die ich durchfuhr (Masterton und Carterton) waren sehr hübsche, kleine Touristen-Städte mit vielen Cafés und Parks, in denen sich die Menschen tummelten. Da es jedoch bereits 12 Uhr war gönnte ich mir keine Pause mehr, Wellington würde mir genug Abwechslung bieten.
Nach 60 Kilometern bog ich schließlich vom Highway ab und folgte einem Radweg, der mich, so hoffte ich, über eine alternative Route an der Küste entlang nach Wellington führen würde. Damit ersparte ich mir einen sehr gefährlichen Abschnitt des Highway 2, der nun keinen Seitenstreifen mehr besaß und sich wie eine Passstraße durch die Berge schlängelte.
Leider war ich mir bis zuletzt sehr unsicher, ob ich auf meiner Alternativroute ans Ziel kommen würde, da mein Reiseführer die Strecke nur bis zur Hälfte beschrieb und die Menschen, die ich gefragt hatte unterschiedlicher Meinung waren. Doch, hatte ich eine Wahl?
Wenig später war ich sehr froh diese Entscheidung getroffen zu haben und raste geschoben von Rückenwind auf der perfekt asphaltierten Straße dahin. In der Ferne konnte ich sogar schon das Meer sehen. Für Fotos und Pausen blieb jetzt jedoch nur wenig Zeit, denn ein Zeltplatz sollte ganz in der Nähe sein und der war bei dem heftigen Wind hier an der Küste wirklich notwendig.
Als es noch 5 Kilometer bis zu meinem Ziel waren viel die Straße auf einmal steil ab und endete als Schotterweg am Strand. Halb fahrend, halb schiebend setzte ich nun zum Endspurt zum Campingplatz an und kam auch gut voran, bis mir ein Fluss die Weiterfahrt versperrte.
Dank zweier Deutscher, die Zufällig gerade auch zugegen waren, dauerte es nicht lange und ich stand mit Rad und Trailer auf der anderen Flussseite.
Die letzten zwei Kilometer hatten es dann jedoch noch einmal richtig in sich. An Fahren war nun nicht mehr zu denken, zu stark blies der Wind gegen meinen Trailer, der durch sein Gewicht kaum zu bändigen war. Obwohl ich mit all meiner Kraft versuchte mein Rad am Kippen zu hindern gelang mir dies nicht. Mehrmals musste ich den Trailer abkuppeln um mein Rad wieder aufrichten zu können (dies war mit angehängtem Trailer nicht mehr möglich).
Ich kam nur sehr langsam voran, bis eine heftige Windböe meinen Trailer ergriff und dieser mein Rad im 90° Winkel aufbockte.
Das Resultat war eine verbogene Hinterradachse und ein stark demoliertes Schaltwerk.
Als ich den Zeltplatz erreichte, wusste ich, dass ich hier auch nicht viel Hilfe erwarten konnte. Kein Mensch war weit und breit.
Vollkommen demotiviert baute ich also mein Zelt auf und überlegte mir während des Zubereitens meines Abendessens, welche Optionen mir nun noch blieben. Die letzte Stadt lag 30 Kilometer hinter mir und nach Wellington waren es um die 70. Wie lange meine Achse in dem Zustand meinen schweren Trailer noch tragen würde wusste ich nicht, genau so wenig, ob mein Schaltwerk noch funktionsfähig war.
Ein wenig Hoffnung überkam mich, als auf einmal mehrere Autos auf den Zeltplatz fuhren und eine Gruppe junger Leute ihre Zelte aufbauten.
Ich kam mit einigen von ihnen ins Gespräch und sie luden mich zum Abendessen ein. Sie erzählten mir, dass es bereits nach 36 Kilometern eine Fähre nach Wellington geben würde, welche auch am morgigen Sonntag fahren würde.
Sicherheitshalber notierte ich mir noch die Nummer von Kieran, um im Notfall jemanden anrufen zu können, der sich in der Nähe befand.
Am nächsten Morgen verteilte ich mein Gepäck so, dass ich möglichst wenig Last in meinem Trailer transportieren musste und packte die schweren Gegenstände in meinen Rucksack, welchen ich aufsetzte. Damit war die Achse etwas entlastet.
Bereits um 7 Uhr startete ich meine letzte Etappe und vermied es zu schalten, um mein Schaltwerk nicht unnötigen Belastungen auszusetzen.
der Zeltplatz befand sich gut versteckt in einem dichten Strandwäldchen
Leider kam irgendwann ein etwas steilerer Hügel und dann ging alles sehr schnell: noch während ich in einen kleineren Gang schaltete, merkte ich einen heftigen Widerstand in den Pedalen und es gab ein lautes Knacken. Ich traute mich kaum hinzusehen. Mein Schaltwerk hatte sich einmal um meine Kassette gewickelt und das Schaltauge und eine Speiche abgerissen.
Ersatzteile hatte ich für ein derartiges Unglück nicht eingepackt und so fixierte ich die defekten Komponenten mit Kabelbindern und setzte meine Tour zu Fuß fort.
Obwohl meine Mathekenntnisse nicht überragen sind wurde mir wenige Minuten später klar, dass ich die verbleibenden 30 Kilometer bis zur Fähre niemals gehend mit meinem defekten Schlachtschiff schaffen würde und zog die Notbremse.
Kieran war dank der guten Mobilfunkverbindung hier am Ende der Welt schnell benachrichtigt und war einverstanden, mich und mein Rad nach Featherstone der nächst größeren Stadt mitzunehmen.
Dank des ungewöhnlich voluminösen Kofferraums eines Kollegen musste ich Bike und Trailer noch nicht einmal demontieren.
Sein Kollege Pete war außerdem aus Wellington und so konnte ich mir eine komplizierte Zugfahrt von Featherstone nach Wellington sparen. Als ich Pete während der Fahrt erzählte, dass ich bis zu diesem Zeitpunkt noch keinen Schlafplatz für die Nacht hatte, bot er mir seine Couch für diese Nacht an.
So fuhr ich dann also mit dem Auto statt dem Rad in Neuseelands Hauptstadt und war auch ein bisschen froh darüber als ich die Ausmaße der Stadt sah. Radwege waren – zumindest auf den ersten Blick – für mich nicht zu sehen, es gab nur mehrere Stadtautobahnen, die in das Stadtinnere führten.
In seiner WG fühlte ich mich dann auch gleich willkommen und hätte mir gewünscht länger dort bleiben zu können, was aber leider nicht möglich war.
So endet mein kleiner Reiseabenteuerbericht nun trotzdem noch mit einem Happy End und für mich gilt es jetzt in den kommenden Tagen richtig in Wellington anzukommen, mein Rad zu reparieren, einen Job und eine schöne Bleibe zu finden.
Ich bedanke mich bei meinen Lesern für die Geduld und entschuldige mich für diesen überlangen Bericht 🙂
Als Belohnung gibt es für alle, die bis hierhin durchgehalten haben HIER das Video zu meiner Fahrt. Viel Spaß!